2407. Sippung - Wir handeln Lethe mündlich ab
Trotz oder gerade wegen des verwirrenden Themas der Sippung war die Wodansburg gut gefüllt.

Im ersten Teil fungierte OÄ Rt Kusen-Pien. Mit großer Freunde wurde festgestellt, dass der Marschall Rt Jot-We-De wieder anwesend und im Ambt war und ausgesprochen gut aussah; die Bresthaftigkeit scheint - Uhu und dem kleinen elektrischen Herzverstärker sei Dank - vollständig überwunden zu sein.
Rt Siamicus wurde zum Kantzler des Abends bestimmt und nahm auf dem entsprechenden Gestühl Platz.

Nach dem Abendlied, was durch unseren Ehrenritter Rt Rostra-nie-nie auf Clavizimbel unterstützt wurde, kündigte der Ceremonienmeister Rt Guth in wohlgesetzten Reimen den Eynritt an.
Rt Kristall (291), Rt Tam-Dur (234), Rt Eloquio (2) und Thonwolf (2) sowie der Botschafter Rt Sanse barbe (2), Schwanenritter Rt Ruhigblut (175) und die Ehrenritter Rt Xyl-O-per (419), Rt Rostra-nie-nie (86) und Rt Pantico (2) verschönerten die Burg durch Ihren Eynritt.
Der Fungierende musste seinen Ambtswahlwürdenbruder Rt Eloquio (OI d.h.R. Berolina) ob seiner Schwatzhaftigkeit mit Rt Thonwolf (2) während des Eynritts ermahnen, dieser zog sich jedoch mit einer seiner berühmt-berüchtigten Auslassungen hinsichtlich eines intellektuell hoch anzusehenden Wissensaustausches mit Rt Thonwolf über die dereinst bayrische Zugehörigkeit von Salzburg mehr oder minder geschickt aus der Affäre.
Anschließend wurden vom Fungierenden noch zwei Pilger begrüßt, die den Weg in die Wodansburg gefunden hatten.

Rt Jot-We-De verlas das Protokoll der letzten Sippung, soweit er es entziffern konnte.

Es folgten Ausrittberichte, u.a. von der Festsippung in Glauchau anlässlich der Erkürung des Schriftstellers Albert Sixtus zum ES Häschenklein, woraufhin der Fungierende eine kurze Erläuterung zur Geschichte von Glauchau und dem dortigen untergegangenen Reych vornahm.
Darüber vergaß er leider nicht das Schnorrlied, nach dem es dann in die Schmuspause ging.

Im zweiten Teil der Sippung fungierte Rt Najut.

Zur großen Freude der Junkertafel wurde zunächst die Ballade gesungen - ausnahmsweise mal mit dem Originaltext; alle 5 Strophen.

Rt Tam-Dur (234) wurde vor die Stufen des Thrones geführt und erhielt einen Titul: „Pfeifenstopfer im Tabakskollegium“.

Rt Guth trug seinen diesjährigen Beitrag zum Glockenkongress der Filadelfia mit dem schönen Titel „Bescheidenheit“ vor. Darin brachte er die Demut vor den großen Dichtern und Denkern zum Ausdruck.

Kn 159 sang gemeinsam mit der Junkertafel passend zum letheschweren Thema der Sippung das schöne Lied „Was wollen wir trinken, sieben Tage lang...“ zu Gehör. Dies veranlasste Rt Rostra-nie-nie (86) zu der Wortmeldung, die Spatzen würden es zwar von den Dächern pfeifen, doch er hätte einige Kreuzschnäbel inmitten des Gesangs gehört.

Nun hatte Rt Eloquio (2) seinen großen Auftritt in der Rostra. Mithilfe eines kürzlich auf einem Berliner Flohmarkt gefundenen Buches von Otto Bögeholz konnte er Aufklärung hinsichtlich des Sippungsthema bringen. Die Quintessenz seiner mehrstündigen Ausführung und der Arbeit von Otto Bögeholz war, dass bei der Völker- bzw. Stammeswanderung der Markomannen das Dehnungs-A von Ahlethe verlorengegangen und so der Begriff Lethe entstanden sei. Ahlethe sei häufig zur Beruhigung von Kleinkindern eingesetzt worden, mit großem Erfolg. Rt Eloquio hatte keine Kosten und Mühen gescheut, eine moderne Variante dieser Ahlethe mitzubringen, in seinem Fall die anglisierte Variante namens HIPP. Die drei Gläser legte er am Thron nieder, konnte seine Ausführungen über die Inhaltsstoffe wie Pflaumen und Birnen und einen offensichtlichen Zusammenhand dieser mit der fungierenden Herrlichkeit gerade noch so im Zaum halten, dass ihm Pöhn und Burgverließ erspart blieben.
Rt Oh-Komma wies in einer Wortmeldung darauf hin, dass die Häuptlinge der Markomannen Marcumar genannt wurden und Marcumar auch heute noch alles am Laufen halten wurde.

Der nächste Rostrastürmer war Jk Thomas, der zunächst aus der Zeitung einen Bericht über einen Sommelier, der Gräueltaten gesteht, vortragen wollte, glücklicherweise aber noch rechtzeitig seinen Fehler erkannte, da in der Überschrift Somalia und nicht Sommelier gestanden hatte. Um den Fauxpas wieder gut zu machen, fechste er über Pilger, die bei der Weinlese sind.

Es ging kulinarisch weiter. Rt Tam-Dur (234) erfreute zu einer bekannten Melodie auf dem Zupfbrettl das Reych mit einer traurigen Geschichte über die Schwierigkeit des Öffnens von Austern.

Zum Stichwort Auster flog dann der güldene Ball: Rt Eloquoi meinte, dass eine Auster, die nicht aufgeht, auch „Aus-ter-traum“ genannt, und Lethe, die man ohne Auster zu sich nimmt, als „Aus-ter-Flasche“ bezeichnet wird. Dafür erhielt er aus der Hand des Fungierenden einen Blitz. Rt Guth, der „Aus-ter-Lameng“ eine Wortmeldung brachte, kam diese Ehre allerdings nicht zu teil.

Rt Kristall (291) fechste über die Inhaltsstoffe der Lethe, die das ganze Jahr über ihren Einfluss auf die Trauben haben.

Rt Bässer erinnerte an Hans Moser und trug dessen Lied der kleinen Reblaus vor.

Rt Pirouett ließ uns an einem Monolog eines Lethetrunkenen am Schillerdenkmal teilhaben.

Rt Guth fechste danach über „Lewinski Lehte“, also Lethe oral, wobei der Uhu einige Male die Farbe wechselte....

Kn 158 zückte sodann sein Seufzerholz und spielte ein selbstkomponiertes Gute-Laune-Lied, das vom ganzen Reych mitgesungen wurde: „Wo geh’ ich hin“. Vielleicht findet es dereinst seinen Weg in die Schlaraffischen Gesangsbücher...

Die letzte Fechsung des Abends hielt Rt Oh Komma. Nach diesem Werk war jedem Sassen bewusst, warum er den Beinamen „die Rostrafreude“ trägt! Es war ein Auszug aus einer Arbeit, die er vor fast genau 30 Jahrungen im Lethemond a.U. 128 anlässlich der Uhu-Lethiade gefechst hat und die unter anderem wissenschaftlich ausarbeitet, dass die Pyramiden in Ägypten ihren Ursprung im Weinbau hatten....
Darüber hinaus beglückwünschte er den Rt Bässer zu seiner neuen Funktion als Junkermeister; selbstlos wies er darauf hin, dass die Junkertafel unter seiner Egide jahr(zehnt)elang bereits aufbereitet wurde und der neue Gestrenge schließlich von ihm auch seinen BMW Benzinesel, der ihm 25 Jahre treu gedient hat, übernommen hat. Zum Zeichen seiner Anerkenntnis nahm Rt Oh Komma seine farbenfrohe Motorrad-Krawatte ab und beschenkte den Gestrengen damit.

Nach dem Sippungsschlußlied verlöschte Rt Kristall die blaue Kerze, nachdem Rt Bässer passend zum Thema diesmal die zweite Strophe des Schlaraffenschwurs vorgetragen hat.

Rt Najut beendete den Abend mit den Worten „hiermit beende ich .... die - nehmt doch mal den Kopf weg - 2.407. Sippung...“ Lulu